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JOHN J. PRESLEY

Chaos & Calypso

Wenn man auf Hugo Race, dessen frühere Post-Punk-Formation THE WRECKERY (die jüngst ihr erstes Album seit 1988 herausgebracht haben), GALLON DRUNK, BROTHER GRIMM, Tom Waits oder WOVEN HAND abonniert ist, kommet man am Swamp-Blues-Crooner John J. Presley schlicht nicht vorbei. Bei „Hold the ties“ ist er gesanglich nahe bei den besten Momenten von Hugo Race, aber er mag auch seine Inspirationen aus Blueslegenden wie Muddy Waters oder Howlin’ Wolf und dem dunklen Minimalismus eines Robert Johnson ziehen. Der britische Guardian hat seinen Sound treffend beschrieben als „grimmiger, bauchtiefer Sound, aber liebevoll gemacht“. John J. Presley, der Gitarre, Bass und Pedal-Steel spielt, skelettiert den Blues auf seine Essenz, so dass man glauben könnte, er stamme aus dem tiefsten Mississippi-Delta der amerikanischen Südstaaten, er kommt aber aus Brighton und knurrt den Swamp-Blues daher wie Tom Waits auf seinem Album „Mule Variations“. Beim hypnotischen „Sinnerman“, geeignet für jeden Soundtrack eines düsteren Roadmovies, wirkt als Gastsängerin Laura-Mary Carter mit, die Gitarristin und Sängern von BLOOD RED SHOES. „Chaos & Calypso“ liefert Soudscapes mit kleinen Hoffnungsschimmern für die dunklen Tagen des Lebens.