Als ehemaliger Preisboxer brachte Jack Dupree mit seiner stahlharten Linken Gegner binnen weniger Minuten zu Boden. Nicht minder heftig malträtierte „Champion“ Jack Dupree die Tasten seines Pianos. In den Vierziger Jahren begann Dupree seine Karriere als Barrelhouse-Pianist, nahm alleine in den Jahren von 1940 bis 1945 zehn Singles für Okeh auf.
Danach wurde Dupree zum „Labelhopper“, zwischen 1951 und 1958 spielte er Aufnahmen für Lenox, Continental und Solo Records ein, die weitgehend unbeachtet blieben. Mehr Erfolg hatte er in dieser Zeit mit den Aufnahmen auf Red Robin, Groove, Apollo, Vik und zu guter Letzt Atlantic.
Bear Family hat sich die stärksten Aufnahmen Duprees aus den Archiven besorgt und in gewohnt guter Manier zusammengestellt. Jack Dupree, der einen Großteil der Songs mit namhaften Begleitmusikern (den Brüder Brownie und Stick McGhee oder der Saxofonlegende King Curtis) einspielte, liefert auf „Rocks“ eine beeindruckende Serie R’n’B-Kracher, „Shim sham shimmy“, „Dirty woman“ oder „Shake baby shake“ können guten Gewissens als Genreklassiker durchgehen, Duprees musikalische Kreuzung von New Orleans-Rhythm’n’Blues und New Yorker Großstadtblues bleibt einzigartig.
Die Bear Family-Compilation enthält ein 36-seitiges Booklet, die Linernotes von Bill Dahl, der die Aufnahmen zusammengestellt hat, gehen in die Tiefe, decken die gesamte Karriere Duprees über ein halbes Jahrhundert hin ab.
Seltene Abbildungen und detaillierte Veröffentlichungsangaben runden den angenehmen Eindruck der Koppelung ab. Für Einsteiger wie auch für langjährige Blues-Fans ein Pflichtkauf!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Gereon Helmer