Nach eineinhalb 7"s war es wirklich Zeit für diesen Longplayer, bei dem dann auch noch einfach alles stimmt: Sehr geniales Coverartwork mit wunderbarem Siebdruck, das es gleich in mehreren Farben gibt und ein mehr als adäquater Inhalt.
Brutaler, angepisster Hardcore mit einem Sänger, der kaum andere Vergleiche als die vielzitierten NEGATIVE APPROACH zulässt, nur stimmt es diesmal tatsächlich. Im Grunde ist das hier kein simpler Hardcore, sondern das, was deutscher Punk einmal hätten werden können, wenn er sich nicht zu etwas entwickelt hätte, das heute in großen Teilen nur noch unter "wertkonservativ" einzuordnen ist.
CHAINBREAKER sind wie ein neues Betriebssystem, eines, das zur Abwechslung auch mal von Anfang an funktioniert. Wie gut es funktioniert, zeigt ausgerechnet die TOXOPLASMA-Coverversion, die dem Original einen brutalen Zusatz verleiht, der sich gewaschen hat und einen Dankesbrief wert wäre.
Erfrischend frei von Soligeschrammel, Pennälerlyrik, Rumgeheule oder Muskelparts und damit ungeeignet für Studenten, Heimschläfer oder Jocks, die gerne mal für zwei Jährchen den Harten raushängen lassen wollen.
Eine weitere Band, die heraussticht und Mut macht, dass nicht alles in Starre verfällt, um nur keinerlei Risiken einzugehen. Hardcore-Punk 2007 muss so klingen, der Rest kann seine Socken bügeln gehen.
Da jegliche unbedingten Kaufempfehlungen inzwischen so abgegriffen und von minder begabten Werbetextern durchgenudelt worden sind, nur der Hinweis, dass ich mit dir, kennst du diese Platte nicht, kein einziges Wort wechseln will.
Und dann auch nur, wenn du sie laut gehört hast. Perfekt, volle Punktzahl! (10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Kalle Stille