Foto

CENTRE EL MUUSA

s/t

Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, ob mir wirklich schon mal bewusst eine estnische Band untergekommen ist. Aber es gibt sie wohl, auch im Metalbereich. Ich stoße auch auf einen recht aktuellen Eintrag mit dem Titel „Fünf Musiker und Bands aus Estland, die Sie kennen sollten ...“ und Namen wie FRANKIE ANIMAL, Erki Pärnoja, Mart Avi, PIA FRAUS und I WEAR* EXPERIMENT. Sorry, noch nie gehört. Da heißt es wohl Mut zur Lücke. Für den Moment begnüge ich mit dem hervorragenden Debütalbum des Quartetts CENTRE EL MUUSA, die aus dem Elektronik-Duo CENTRE ÉLECTRONIQUE MUUSA hervorgegangen sind. Die Transformation hat offenkundig gut geklappt, denn CENTRE EL MUUSA spielen schön garagigen Psych-Kraut-Trance-Rock, der mich sehr an die Berliner „Krautrock Guerrilla“ CAMERA erinnert und deren ebenfalls extrem rohen, dynamischen Sound. Gleichzeitig erlauben sich CENTRE EL MUUSA auch immer wieder recht entspannte, Ambient-artige Momente und bleiben ähnlich unberechenbar wie die hervorragende Psychedelic-Band WAND aus Los Angeles mit ihren Ausflügen ins Folkloristische. Und auch Tim Ganes und Joe Dilworths leicht technoide STEREOLAB-Nachfolgeband CAVERN OF ANTI-MATTER ist hier nicht weit. Fans solcher Musik wird hier natürlich das eine oder andere bekannt vorkommen, aber CENTRE EL MUUSA verpacken das Ganze in einen hübsch schizophrenen und widersprüchlichen Gesamtsound, der angenehm ungeschliffen und wild daherkommt.