So wie sich das Würzburger Trio aus dem Stand in mein Gehör schraubt, fühle ich mich an das Debüt von SCRAPS OF TAPE erinnert. Postrock wird hier mal ganz groß geschrieben, und zwar in einer nur selten zu findenden Reinheit.
Sie bleiben schon mit der klassischen Triobesetzung nahe an grundsätzlichen Rock-Koordinaten, die sie dann durch rhythmische Figuren, repetitive Melodien und sympathische und nicht zu technisch-aufdringliche Verschachtelungen in Schwingung versetzen.
Kleine Ausschläge Richtung DC oder Jazz beziehungsweise Progrock sind so sparsam, dass sie die bei aller Spielfreude und Abwechslung vorherrschende Geradlinigkeit nicht beeinträchtigen. Wenn die Scheibe dann einen Nachteil hat, dann auch den, dass sie es sich nicht so recht traut, zu überraschen oder eine Richtung weiter zu verfolgen.
So bleibt eine über weite Strecken treibende, zupackende Instrumentalplatte, die gleichermaßen zum Abtauchen und Mitgehen einlädt. (37:01) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Christian Maiwald