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CAPTIVES

Over The Rainbow

Die Australier CAPTIVES geben ordentlich Gas und neben punkrockigen Riffs greifen sie auf die altbewährten Muster des Rock’n’Roll zurück. Die Songs auf „Over The Rainbow“ sind eher zum energischen Fäuste in die Luft strecken, da die Drums weniger zum hektischen Pit einladen und meistens eher stampfend antreiben.

CAPTIVES empfehlen sich weniger für die miefigen Clubs, dafür sind ihre Gesten schon zu groß, wenn auch noch nicht ausgereift. „Johnny“ oder das geschmeidige „Paint it in blue“ zeigen, dass in der Band noch einiges mehr an Potenzial steckt und grundsätzlich ist „Over The Rainbow“ für ein erstes Album schon ziemlich prall.

Aber die Momente, in denen CAPTIVES wirklich an der Oberfläche kratzen, sind rar. Ja, die Gitarren lärmen, der Gesang ist angenehm kratzig und selbstbewusst, als ob die Band schon ganz oben angekommen wäre.

Wenn Gitarren und Drums sich kurz verbünden („This little piggy“), können CAPTIVES schön rebellisch die Stimmung anheizen. Aber die Energie, die durchaus zwar entsteht, verpufft und findet keinen Ausgang.

Als ob der Band das Ablassventil fehlen würde. „Ok and automated“ nimmt räudigen Anlauf wie bei KVELERTAK, ermüdet dann aber und schafft einfach kein taugliches Ende. Weil der große Refrain fehlt oder die eine Hook, die hängenbleibt.

Highlights setzen auf „Over The Rainbow“ in erster Linie die Gitarren, bei denen die Finger teilweise auf sehr hohem technischen Niveau über das Griffbrett sausen.