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CAPTAIN SCARLET UND DIE RACHE DER MYSTERONS

Zu den bekanntesten Arbeiten des Briten Gerry Anderson gehört die von 1964 bis 1966 produzierte und im sogenannten Supermarionation-Verfahren hergestellte Marionetten-Science-Fiction-Serie „Thunderbirds“ über die international operierende Rettungsgruppe International Rescue. Die Popularität von Andersons Arbeiten ist bis heute ungebrochen und so entstand drei Jahre nach seinem Tod im Jahr 2015 mit „Thunderbirds Are Go“ eine mit CGI umgesetzte modernisierte Version seiner Serie. Bereits 2004 hatten die „South Park“-Macher Trey Parker und Matt Stone mit ihrer großartigen Marionetten-Actionfilmparodie „Team America“ Anderson gehuldigt. Im Anschluss an „Thunderbirds“ entstand Andersons Supermarionation-Serie „Captain Scarlet und die Rache der Mysterons“, von der es 2005 auch ein CGI-Reboot mit dem Titel „Gerry Anderson’s New Captain Scarlet“ gab. Während „Thunderbirds“ Anfang der Siebziger bei uns im Fernsehen gezeigt wurde, und auch auf VHS und DVD erschien, wurden die 32 Episoden von „Captain Scarlet“ jetzt das erste Mal nach der deutschsprachigen Erstausstrahlung 1991 auf PRO 7 in erfreulich guter Qualität auf DVD veröffentlicht. Ähnlich wie „Thunderbirds“ ist „Captain Scarlet“ eine recht repetitive Angelegenheit, was sie fast schon unfreiwillig komisch macht, trotz der düsteren Story. Im Jahr 2068 sieht sich die Erde ständigen Terroranschlägen körperloser Außerirdischer ausgesetzt, als Racheakt für die Zerstörung einer ihrer Städte auf dem Mars. Und nur die Spezialeinheit Spectrum kann die Außerirdischen stoppen. Wie alle Supermarionation-Serien von Anderson ist auch „Captain Scarlet“ eine wunderbare Augsburger Puppenkiste für Erwachsene und deutlich brutaler als „Thunderbirds“, was vielleicht auch ihre geringere Popularität erklärt.