CAPRICORNS

Ruder Forms Survive CD

Angesichts fieser Drone-Sounds, kreischigem Sludge Metal und anderer moderner Genre-Varianten, die den Doom zur dunklen Seite der Macht ziehen wollen, tut es richtig gut, eine Platte wie "Ruder Forms Survive" zu hören.

Denn wie auf der letztes Jahr erschienenen selbstbetitelten EP pflegen die Londoner CAPRICORNS auch auf ihrem Debütalbum eine etwas andere Herangehensweise an den Slow Motion-Sound als viele ihrer gegenwärtigen Mitstreiter.

Nein, dem BLACK SABBATH-Retro-Sound haben sich die auch noch aktiv oder ehemals bei BRIDGE AND TUNNEL, ORANGE GOBLIN und IRON MONKEY spielenden Musiker auch nicht verschrieben. Vielmehr erzeugen CAPRICORNS mit ihrer fast durchweg instrumentalen Musik eine melancholische, aber nicht depressive Atmosphäre, die zwar vom Doom-typischen Riffing geprägt ist, aber durch diverse psychedelische Momente oder auch überraschend eingängige Melodien aufgelockert wird.

Und sie swingen mehr, als dass sie grooven. Eine schwer zu beschreibende Leichtigkeit und subtile Schönheit liegt den sieben Songs - deren Titel, bis auf einen, mit Jahreszahlen beginnen - also zu Grunde, was gerade ob der Schwere, die das Genre eigentlich ausmacht, wirklich erstaunlich ist.

Posidoom sozusagen. Als ob sie dann doch noch beweisen wollten, dass etwas Böses in ihnen steckt, haben sich die CAPRICORNS den OXBOW-Sänger Eugene Robinson ins Studio eingeladen, um den Song "The first broken promise" mit seiner Stimme etwas in Richtung Wahnsinn zu bewegen.

Was ihnen auch gelungen ist. (08/10)