CANNIBAL CORPSE

Evisceration Plague

Erstaunlich, dass in über zwanzig Jahren Band-Geschichte CANNIBAL CORPSE nie die Ehre hatten, im Ox reviewt zu werden. Und dass nun wiederum mir die Ehre zuteil wird, ein Review zu deren elften Album zu schreiben.

Das macht mich schon ein wenig stolz. Zwar ist „Evisceration Plague" nicht wirklich das wichtigste Album in der Diskografie der (wie der Kritiker so originell sagt) Kannibalen. Seinem drei Jahre alten Vorgänger „Kill" kann das Album auch nicht das Wasser reichen.

Doch wer die Band aus Buffalo, New York zu schätzen weiß, der ist sich darüber im Klaren, dass sie nie etwas wirklich Schlechtes abliefert. Und das ist bei der musikalischen Limitiertheit im Death Metal absolut beeindruckend.

Schon mit dem Opener „Priest of Sodom" haben Alex Webster und seine vier Mitstreiter einen potenziellen Hit in petto. Der Song glänzt durch seine ausgewogene Mischung aus präzisen Blasts und tighten Grooves, genauso wie durch den fiesen Wechselgesang im Stile alter DEICIDE - eine gelungene Neuerung.

Ebenfalls ein Hit in spe ist der Titeltrack, der in komplizierten, aber trotzdem zäh groovenden Rhythmen gestrickt ist und bei dem wohl nicht nur, frei nach Grebe, Bengt bangen wird. Nach der grandiosen Produktion von „Kill" hat man auch bei „Evisceration Plague" auf den alten Freund Erik Rutan, dem Frontmann von HATE ETERNAL, gesetzt.

Das hat sich bewährt, denn der Sound ist wieder extrem fett, vor allem im Saitenbereich. Nur ist diesmal der Bass leider nicht so präsent. Wenn „Evisceration Plague" in puncto Eingängigkeit nicht an seinen bärenstarken Vorgänger heranreicht, so ist es doch wieder ein solides Album geworden, das Fans und Musiker gutheißen werden.