CANDICE IVORY

Questgraphy CD

Wie passt Soul, Funk, HipHop oder ähnliches so richtig ins Ox, werdet ihr euch fragen, wenn ihr jetzt weiter lest. Darauf kann man nur antworten: Sehr gut, so lange es sich nicht um das langweiliges Gesülze und Gehoppel handelt, wie es weltweit verzogenen Teens und Dorfdiskofreunden von den industriegesteuerten Massenmedien vorgesetzt wird! Dass es sich bei Candice Ivory sicher nicht um diese Sorte Künstler handelt, kann sich sicher jeder selber denken.

Candice Ivory kommt aus Memphis, Tennessee und ist natürlich mit den unverwässerten Klassikern des Blues, Funk und Soul aufgewachsen, ohne sich diesen Sounds dogmatisch zu verschreiben. Ihrer zweiten CD "Questography" hört man, neben den genannten Stilrichtungen, auch Neo-Soul, TripHop, Drum'n'Bass und Ambient sowie den Einfluss des No Wave und Art-Punk an.

Dies alles könnte eine wilde und undifferenzierte Mischung ergeben, ist aber im Fall von "Questography" ein großartiges Werk, das wie aus einem Guss erscheint! Die ruhigen und souligen Ivory-Songs haben die Qualität der besten Erykah Badu-Momente und spielen in einer Liga mit Bilal, D'Angelo und India.Arie.

Wird es triphoppig, schimmern die SNEAKER PIMPS und MOLOKO durch. No Wave tritt bei Frau Ivory auf den Plan, sobald der Sound ungestümer wird. Als Anhaltspunkte sind hier die BEATNIGS oder James Chance & THE CONTORTIONS zu nennen.

Ingesamt spielt Candice Ivory schon mit ihrer zweiten CD in einer Liga mit Ausnahmekünstlern wie Jill Scott, SPEARHEAD und Meshell Ndegeocello. Respekt! (39:22) (9)