CANARY SECT

Shake It But Don't Break It CD

Als Ox-Sektenbeauftragter ist es meine Pflicht, dieses feine Album einer detaillierten Prüfung zu unterziehen. Und ich kann vermelden, dass Screaming Apple mit dieser spanischen Kapelle einen richtig guten Fang gemacht hat.

Denn sie spielen den britischen R&B so frisch, als wäre er gestern erst erfunden worden. In schön angetrashtem, aber immer brillantem Sound haben sie 13 Freakbeat-Songs in den Studios Circo Piretti in Gijon aufgenommen.

Die Regler ließen sie den hoch talentierten Jorge Munoz bedienen, und es ist wirklich immer wieder ein Hochgenuss, das angezerrte Fauchen der Vox-Backline so direkt auf die Ohren geballert zu bekommen.

Wer sich an die hochgeschätzten CRAWDADDYS erinnert, weiß in etwa, wie schön sich das anhören kann. Aber so gut der Sound auch sei, gutes Songmaterial ist natürlich genauso wichtig. Und daran mangelt es hier zu keiner Sekunde.

Den Bärenanteil der Songs haben die Spanier selbst geschrieben, und es sind nur richtige Granaten geworden, manchmal konventionellerer Rhythm & Blues, dann auch eher moddige, angesoulte Nummern mit Uuuhs und Aaaahhhs en masse, und drei richtig schöne Coversongs ("Stroll on", also die YARDBIRDS-Adaption von "Train kept a rolling", "Rowed out" von den EYES und das grandiose "Bad times" der ROULETTES, eine der zehn Top-Lieblings-60s-Bands des Verfassers!).

Ist live bestimmt eine Höllenschau, und ich rege dringendst an, dass die Screaming Apple-Vorstandsetage sich mal darum bemüht, die CANARY SECT auf Gastspieltournee in Deutschland zu schicken.

Und bitte noch viele so gute Platten von denen herausbringen! (09/10)