Mit „Live in Cuxhaven 1976“ wird die Reihe mit technisch überarbeiteten Bootleg-Live-Aufnahmen der legendären Krautrockband CAN fortgesetzt, die im letzten Jahr mit „Live in Stuttgart 1975“ startete, gefolgt von „Live in Brighton 1975“. Während die Vorgänger als Doppel-CD beziehungsweise als Triple-LP erschienen, handelt es sich bei „Live in Cuxhaven 1976“ nur um eine einzelne Disc. Auch wenn „Live in Stuttgart 1975“ und „Live in Brighton 1975“ keine ganz vollständigen Auftritte lieferten, gab es dennoch genug Spielzeit, um einen guten Eindruck von den Live-Qualitäten der Kölner zu bekommen, die hier ohne Sänger im ersten Moment orientierungslos wirkenden Improvisationsrock mit erstaunlicher Magie und mitreißendem Groove versahen. Die Qualitäten von CAN werden auch auf „Live in Cuxhaven 1976“ gelungen dokumentiert, wobei solche Releases natürlich in erster Linie etwas für langjährige Fans sind. Allerdings ist hier nach mageren dreißig Minuten bereits Schluss, jemand auf der Bühne erzählt etwas von einer zwanzigminütigen Pause, und das war’s. Auf der Rückseite der CD steht eigenartigerweise etwas von Disc 1, aber warum, wenn es eh keine Disc 2 gibt? Irmin Schmidt, das einzige noch lebende CAN-Gründungsmitglied, hat die Reihe kuratiert, und man würde ihn gerne mal fragen, was das soll. Hier fehlt definitiv eine zweite Disc beziehungsweise hätte man die Spielzeit der ersten Disc besser nutzen können, was „Live in Cuxhaven 1976“ zu einer recht unbefriedigenden Angelegenheit macht.
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