Mit „Live in Stuttgart 1975“ startete im letzten Jahr auf Doppel-CD und Triple-LP eine Reihe mit Live-Aufnahmen der Ende der Sechziger Jahre in Köln gegründeten legendären Krautrock-Band CAN, von deren Gründungsmitgliedern inzwischen leider nur noch Irmin Schmidt lebt. Kurioserweise gab es von CAN zu Lebzeiten keine offizielle Live-Platte, was umso bemerkenswerter ist, wenn man berücksichtigt, dass die Live-Auftritte von CAN oft komplett entkoppelt von ihren Studioaufnahmen waren. So wie auch andere Bands aus dem damaligen Krautrock-Umfeld machten CAN kaum Anstalten, ihre Platten einfach nur zu reproduzieren, sondern gaben sich wie bei einer Art Happening dem Moment hin in Form von völlig improvisierten Sets, wo natürlich auch das musikalische Vorbildung der Mitglieder Jaki Liebezeit, Irmin Schmidt, Holger Czukay und Michael Karoli und die Chemie zwischen ihnen in besonderem Maße zum Tragen kam, ebenso wie die gut spürbare Ablehnung, als normale Rockband wahrgenommen zu werden. Wie schon bei „Live in Stuttgart 1975“ standen CAN bei „Live in Brighton 1975“ ohne Sänger auf der Bühne, und was zu Beginn wie etwas orientierungsloses Gedudel wirkt, entwickelt schnell eine erstaunliche Magie und einen mitreißenden Groove, ohne die solch eine Form von Improvisationsrock kaum funktionieren würde. Auch hier handelt es sich „nur“ um Bootleg-Mitschnitte, die aber erneut eine wirklich ausgezeichnete Qualität besitzen.
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