CALL OF DUTY: MODERN WARFARE REFLEX EDITION

Während sich nun also der Rest der Konsolenwelt mit dem erfolgreichen „Call Of Duty: Modern Warfare 2“ vergnügt, bekommt Nintendos Wii zwei Jahre nach der ursprünglichen Veröffentlichung den ersten Teil nachgeliefert.

Die Steuerung eines Ego-Shooters mit Wiimote und Nunchuk ist gewöhnungsbedürftig, kann aber soweit angepasst werden, dass ein flüssiger Spielablauf möglich ist, und grafisch wurde das Ganze eh den Möglichkeiten der Wii angepasst, also abgespeckt.

Dass das Spiel dadurch an Atmosphäre verliert, zeigt, dass sich die Spieleentwickler eventuell nicht bloß auf eindrucksvolle Grafik und Effekte verlassen sollten, selbst bei einem Shooter sollte die Story stimmen.

Und die ist bei „Modern Warfare“ nunmal dürftig – US-amerikanische und britische Truppen gegen russische und arabische Terroristen – das ständige Wechseln zwischen drei Charakteren lässt einen das Geschehen noch scheißegaler sein; dabei ist manches Szenario durchaus spannend gestaltet, die Action meistens fesselnd.

Die generelle Shooter-Problematik außen vor gelassen – ich habe da eh kein Problem mit, ist für mich „Half-Life 2“ doch das beste Computerspiel überhaupt – stellt sich dennoch die Frage, ob solch realistisch dargestellte Spiele mit ihrem albernen Helden-Pathos nicht zu sehr den eigenen kritischen Geist beleidigen, als dass man Spaß daran haben könnte.

Aber eine ähnliche Kritiklosigkeit begegnet einem ja auch gerne bei anderen Kulturgütern wie Film, Literatur und Musik.