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CALEYA

Lethe

Wer Bands wie FJØRT oder ESCAPADO schätzt, der wird auch diese fünf Jungs aus Hamburg mögen. Ein Sound, der gerade viele offene Ohren findet. Kraftvoller Post-Hardcore mit Screamo-Vocals, Laut/leise-Dynamik und vielen Tempowechseln.

Alles da. Brachiale Gewalt, Zorn und Aggression. Aufgenommen von René Pablotzki (CITIES OF SLEEP, FÄULNIS, RESECTION). Einzig die verschwurbelten, etwas zu poetisch geratenen deutschen Texte lassen viele Fragezeichen zurück.

Teilweise erkennt man bei dem Geschrei von Sänger Tobias Brand überhaupt nicht, dass er seine Muttersprache verwendet. Die Songs heißen „Golem“, „Trostland“ oder „Freilicht“. Der Albumtitel „Lethe“ bezieht sich auf einen Unterweltfluss in der griechischen Mythologie.

Wer aus seinem Wasser trinkt, löscht jede Erinnerung an sein früheres Leben aus. CALEYA kämpfen gegen das Vergessen. Unklar bleibt allerdings, was nicht vergessen werden soll. Das Dritte Reich? Traumatische Erlebnisse in der eigenen Jugend? Der fiese Mathelehrer? Das überlassen die Künstler der Interpretation des Publikums.

Auch okay. Trotz der vielen Wechsel zwischen laut und leise, langsam und schnell, zerbrechlich und brachial, wird der Sound leider irgendwann eintönig. Die Strukturen gleichen sich. Die Songs sind zu vertrackt, als dass sie im Ohr bleiben.