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CABAL - DIE BRUT DER NACHT

Im Jahr 1990 wurden sowohl Stephen Kings Roman „Sie“ von 1987 als auch Clive Barkers „Cabal“ von 1989 verfilmt. Während Rob Reiner aus Kings schwacher Vorlage unter dem Originaltitel „Misery“ eine der mit Abstand besten Adaptionen aus der Feder des „King of Horror“ machte, scheiterte Barker eigenartigerweise an der Komplexität seiner eigenen Geschichte, auch dank übergriffiger Produzenten, die den Film massiv kürzten und umschnitten. Nachdem einige von Barkers Geschichten ziemlich miserabel verfilmt worden waren und er als Regisseur von „Hellraiser“ 1987 deutlich erfolgreicher bei der Adaption gewesen war, setzte er sich auch bei „Cabal – Die Brut der Nacht“ („Nightbreed“) in den Regiestuhl. Obwohl der Film ein mehr als zehnmal so hohes Budget wie „Hellraiser“ hatte, gelang es Barker aber nicht, die von „sympathischen“ Monstern bewohnte Welt von Midian mit den damals zur Verfügung stehenden maskenbildnerischen Mitteln und Spezialeffekten glaubwürdig zum Leben zu erwecken. Erinnerungswürdig an „Cabal“ blieb vor allem der Auftritt von Regisseur David Cronenberg als manipulativer Psychiater/Serienkiller Dr. Philip K. Decker, der dem armen Aaron Boone seine Taten in die Schuhe schieben will. Boone findet in Folge Zuflucht bei der „Brut der Nacht“ von Midian. Bisher war der Film hierzulande auf DVD nur als Bootleg erhältlich, inzwischen erschien er offiziell auf Blu-ray im Steelbook und als Doppel-DVD, was einem die Möglichkeit gibt, sowohl die ursprüngliche Kinofassung zu begutachten als auch Barkers gerade im letzten Drittel stark veränderten längeren Director’s Cut. Dadurch wird „Cabal“ zwar nicht zu einem komplett anderen Film, begeistert mich aufgrund der im Mittelpunkt stehenden faszinierenden Parallelwelt aber immer noch mehr als viele aktuelle Horrorproduktionen, trotz seiner offensichtlichen Schwächen.