BY A THREAD

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Erinnert sich eigentlich noch jemand an STRAIN? Jene kanadische Newschool-Hardcore-Band, die in den Neunziger Jahren heavier war als die meisten ihrer Zeitgenossen und mit ihrem Sound auch die Bühnen der Jugendzentren hierzulande beglückte? Ich kann mich sogar noch sehr gut an den Auftritt in Darmstadt erinnern, bei dem der Sänger die Bühne in weißen Jeans betrat und eher aussah wie ein klassischer US-Fratboy, als wie der Frontmann einer Straight-Edge-Hardcore-Band.

Und ich weiß auch noch, wie unfassbar gut und intensiv die darauf folgende Show war. Punkt. Zeitsprung. 1997. STRAIN gibt es nicht mehr, ihre Nachfolger haben sich vom klassischen Mosh-Core gelöst und heißen jetzt BY A THREAD.

Damals, im Zuge der Emo-Welle, die mit genialen Bands wie JIMMY EAT WORLD und den GET UP KIDS gerade ihren Höhepunkt erreicht hatte, gingen die Kanadier im Angesicht der fast übermenschlichen Konkurrenz allerdings etwas unter und fanden auch in meinem Umfeld eher am Rande statt.

Dabei war ihr 1999er Album „Last Of The Daydreams“ wirklich alles andere als schlecht. Es passte mit seiner nach wie vor beibehaltenen Heavyness nur einfach nicht so richtig in die vorherrschende Musiklandschaft.

2011. BY A THREAD sind wieder da. Alle Hypes sind abgeklungen, die Post-HC-Szene scheint so tot wie lange nicht mehr. In dieses Vakuum stoßen die Kanadier jetzt mit ihrem neuen, selbstbetitelten Album.

Heavy sind die Songs der Band nach wie vor, teilweise fast düster, aber immer melodisch und geladen mit wunderbaren Hooklines. Dabei emotional, ohne kitschig zu sein. Und an manchen Stellen schimmert nach wie vor für ein paar Sekunden das Brachiale STRAINs hervor.

Ich denke, diesmal werden BY A THREAD nicht untergehen. Ganz im Gegenteil.