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TOPSY TURVY

Butt Sore

Ein Damentrio aus Wien, das sich auf 1990er-LoFi und DIY-„Messthetics“ der späten 1970er bezieht, dabei noch elegant einen Schlenker über VELVET UNDERGROUND und die Dissonanz der SHAGGS einlegt, hat mit „Butt Sore“ ein überraschend stimmiges, charmantes und grundsympatisches Debüt in die Läden gestellt. Die zehn Songs kommen stets auf den Punkt, sind simpel, aber effektiv arrangiert und mit hinreichendem Musikantentum inszeniert. Auf technische Virtuosität wird hier weniger Wert gelegt als auf maximale Spielfreude, die bei keiner einzigen Nummer wegdiskutiert werden kann. Die sparsame Produktion (Peter T. von EUROTEURO an den Reglern) hat einen amateurhaften Charme, klingt gelegentlich wie ein spontaner Kassettenrekorder-Mitschnitt aus dem Probekeller und beschränkt sich aufs Allernötigste. Das tut der Freude an der beseelten Performance keinen Abbruch, TOPSY TURVY können als Überraschungstipp eine durchweg gelungene erste Platte vorweisen, deren Super-Skill ihr warmherziger Charme und ihre tiefenentspannte Grundhaltung ist.