Liebestöter: religiöse Texte. In diesen Worten muss man das Debütalbum von BURN DOWN ROME leider zusammenfassen. Aber erst einmal alles der Reihe nach: Die Band aus London fällt beim ersten Hören sofort mit einem ausgesprochen spannenden und eigenständigen Sound auf.
An SAETIA erinnernder Screamo mit geschmackvollem Indierock-Geschrammel und ruhigen Parts, die erfreulich unpeinlich daherkommen. Hinzu kommt eine rauhe, ungeschliffene Produktion, die dem Ganzen eine Note verleiht, die BURN DOWN ROME aus dem HC-Veröffentlichungsdschungel herausragen lassen.
So weit so gut. Wenn aber eine Band, die musikalisch begeistert, plötzlich ganz unironisch Zeilen wie "God please save me from the day where we're dead and gone" vom Stapel lässt, dann wird es bitter.
Nicht nur, weil der positive Gesamteindruck dadurch erheblich getrübt wird, sondern weil sich solche Texte mit einem kritischen Bewusstsein gegenüber der Welt kaum noch in Einklang bringen lassen.
Und dafür stand Hardcore früher angeblich einmal. (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Marcus Latton