Bevor Frank Darabont mit seinen Stephen King-Verfilmungen „Die Verurteilten“ und „The Green Mile“ Mitte/Ende der Neunziger größere Bekanntheit erlangte, schrieb er die Drehbücher zu Horrorfilmen wie „Nightmare III – Freddy Krueger lebt“ (1987) oder dem exzellenten Remake „Der Blob“ (1988).
Auch später noch zeigte sich Darabonts Verbundenheit mit dem Horror-Genre, als er 2010 Produzent und Drehbuchautor der TV-Serie „The Walking Dead“ wurde, aber nach der ersten Staffel wieder gefeuert wurde.
Sein erster Film als Regisseur war 1990 die TV-Produktion „Buried Alive – Lebendig begraben“, die man vielleicht nicht unbedingt als Genre-Klassiker bezeichnen würde, aber die für einen Fernsehfilm überdurchschnittlich gut umgesetzt wurde.
Sicherlich auch bedingt durch die hervorragenden darstellerischen Leistungen von Tim Matheson, Jennifer Jason Leigh und William Atherton. Besonders Jennifer Jason Leigh, die gerade wegen ihrer Rolle in „The Hateful Eight“ abgefeiert wurde, zeigt in „Buried Alive“, warum sie eine der interessantesten US-Darstellerinnen der Achtziger und Neunziger war.
Leigh spielt darin die schwer gelangweilte Frau eines Bauunternehmers, die eine Affäre mit dem durchtriebenen Arzt der Kleinstadt hat. Der benötigt dringend Geld für eine Klinik in Beverly Hills, was zu dem Plan führt, den Bauunternehmer mit Hilfe von Gift umzubringen, was aber nicht so klappt wie gedacht.
Auch wenn Darabonts Debüt hinsichtlich der Horror- und Thriller-Elemente eher zurückhaltend daherkommt, gelang ihm mit „Buried Alive“ eine sehr unterhaltsame schwarzhumorige Mischung aus Henri-Georges Clouzots Film „Die Teuflischen“ und Edgar Allan Poes Geschichte „Das vorzeitige Begräbnis“.
Das stark an den Film „Buried“ angelehnte DVD-Cover und die hohe FSK-Freigabe „ab 18“ führen hier möglicherweise zu einer falschen Erwartungshaltung.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #127 August/September 2016 und Thomas Kerpen