BRATKARTOFFELN FÜR TINA TURNER

Brenda Stumpf

Brenda Stumpf war Anfang zwanzig, als sie Anfang der Achtziger in der Bochumer „Zeche“ im „Service“ anfing und schließlich bis zum Ende des Jahrzehnts dort hängenblieb – eine immer schwarz gekleidete Punk/Gruft-Frau, die in Restaurant und Kneipe für Spaghetti, Toast, Gulaschsuppe und auch für das Catering der in der Zeche auftretenden Subkulturhelden jener Jahre zuständig war.

Nun gibt es den schönen Spruch „What happens on the road stays on the road“, will heißen: über die ganzen unschönen Geschichten spricht man nicht, doch mit 20, 30 Jahren Distanz und etwas diplomatischem Geschick geht das doch, wobei über Stars letztlich nicht mehr gesagt wird als dass sich Tina Turner höflich und nett für ihre Bratkartoffeln bedankt hat.

Spannend macht Stumpfs Buch vielmehr, dass es für Menschen, die in jenen Jahren auf Konzerte gingen, in der gleichen Subkultur verkehrten, immer wieder erstaunliche Déjà-vú-Momente gibt, was das Buch zu einem sehr vergnüglichen Leseerlebnis macht.

Und wer als Außenstehender immer noch denkt, das Livemusikgeschäft warte mit Traumjobs auf: vergiss es, in den letzten 20 Jahren hat sich kaum was verändert.