Es gibt ja bekanntlich solche und solche. Da wären zum einen die eingeschworenen Sixties-Fanatiker, die jeden Sampler kaufen, sei er noch so schlecht und so immer wieder neue "Perlen" für sich entdecken.
Diese Leute werden langweilige "Best of..."-Zusammenstellungen von den aber wirklich langweiligsten Bands dieser Dekade immer einem Kauf einer Veröffentlichung einer aktuellen Band vorziehen.
Dann sind da aber noch diejenigen, die gerade den Garage-Sound für sich entdeckt haben und wirklich denken, die WHITE STRIPES und die HIVES wären die Galionsfiguren dieser Stilrichtung und fühlen sich nun besonders trendy.
Und dann sind da die STOMACHMOUTHS! Eigentlich muss ich ja sagen"waren", denn diese schwedische Band gibt es seit fast 15 Jahren nicht mehr, doch ihre musikalische Hinterlassenschaft in Form von 23 auf einen runden Silberling gebrannten Songs, erschienen auf des Sängers eigenem Label Subliminal Sounds, wirkt im Vergleich zu den meisten Original Sixties Garage-Kompilationen, wie auch den Ergüssen der Weißgestreiften und anderer neuer artverwandter Bands, wie die 10 Gebote des großen FUZZ.
Was die RAMONES für den Punk und die SONICS für den Sixties Rock'n'Roll waren und immer noch sind, das sind die STOMACHMOUTHS für den Garage Sound. Eine Mörder-Kapelle, die in den Achtzigern maßgeblich an der Wiedergeburt des Fuzz-Punk beteiligt war.
Laut, ursprünglich und voller Energie spielten sie eine ganze Reihe vom Meilensteinen ihres Genres ein. Getragen von den nasalen Sangeskünsten Stefan Kerys, packte das Quartett ein ums andere Mal die Keulen aus und bearbeitete den erstaunten Hörer mit gnadenlosen Fuzz-Attacken und Farfisa-Orgel-Salven.
Nennt es Beat, Punk oder R'n'B, in jedem Fall ist es dieser Band gelungen den Geist des traditionellen Rock'n'Rolls in unsere Tage zu retten und das können nun wirklich nur die wenigsten Bands von sich behaupten.
Primitive Garage-Punk at it's best! Die spielen die Großen ihrer Zunft locker an die Wand. Besser geht's nicht! (62:51) (10/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Ritchie Apple