BORDERLEIN

Jamiri

Nachdem Jamiri aka Jan-Michael Richter im letzten Jahr mit „L’ Argh Pour L’ Art“ mal mehr mal weniger erhellende Einblicke in sein Dasein als ernsthafter Künstler gewährte, erschien mit „Borderlein“ jetzt eine neue Sammlung seiner gewohnt amüsanten und bissigen Alltagsbeobachtungen, mit seinem Comic-Alter-Ego als Hauptfigur.

Regelmäßige Leser von Spiegel Online und des Hochschulmagazins Unicum werden hier zwar nicht viel Neues entdecken, aber zumindest gibt es hier Jamiri in gebündelter Form fürs Regal. Den neuen Band „Borderlein“ zu nennen (wenn auch falsch geschrieben), verweist auf den bekannten selbstironischen Umgang von Richter/Jamiri mit seiner eigenen Person und seiner Identität als Künstler.

Denn Richter, der hier im Mittelpunkt steht und Dreh- und Angelpunkt ist, hadert mit seinem Selbstbild und zwischenmenschlichen Beziehungen, kann aber offensichtlich etwaige Persönlichkeitsstörungen durch seine Kunst erfolgreich kompensieren.

Der alltägliche Wahnsinn wird von Jamiri auf bekannte Art gekonnt seziert, der in seinen Arbeiten höchst anschaulich den Fluch und Segen des digitalen Zeitalters humorvoll auf den Punkt bringt.