Nach wie vor hält sich der grässliche Irrglaube, dass Blues um so authentischer dargeboten wird, je weniger Instrumente daran beteiligt sind. Damit lagen bereits die BLACK KEYS und die WHITE STRIPES völlig falsch, allerdings waren diese in ihrer sich selbst so sehr limitierenden Ideenlosigkeit so eigenartig erfolgreich, dass sich nun das Gespenst „Blues-Duo mit Gitarre und Drums“ nachhaltig durchzusetzen droht.
Die nordirischen BONNEVILLES sprangen vor wenigen Jahren nur allzu willig auf den Zug auf, und absurderweise scheint es, als ob sie mit ihrem gimmickhaften Sound (Lästerer nannten sie „R.L.
Burnside mit BLACK SABBATH-Equipment“) tatsächlich durchstarten könnten. Die BONNEVILLES verlassen sich leider vielmehr auf klischeehafte Formeln als auf gutes Songwriting, das bekommt weder dem Album noch dem Karma gut, das Duo beschränkt sich in seinem verkrampften Zwangsminimalismus mehr als nötig, und in der Summe bleibt da fürchterlich wenig, das Anlass zur Freude gibt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #125 April/Mai 2016 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Joachim Hiller