POINO

Bon Ick Voyeur

Um den Sound dieses Trios aus London zu beschreiben, fallen mir als Erstes JESUS LIZARD ein. Denn auch bei der Musik von POINO springt mir direkt eine gewisse Portion Wahnsinn entgegen. Der Sänger spricht, flüstert, schreit sein Inneres heraus, dass nicht zuletzt Bilder aus „Einer flog übers Kuckucksnest“ vor meinem geistigen Auge auftauchen.

Aber auch die Instrumentierung macht es einem nicht gerade leicht. Die Songs strotzen geradezu vor Tempo- und Rhythmuswechseln und verlangen einem die volle Aufmerksamkeit ab. Easy Listening sieht anders aus.

In den guten Momenten entwickeln die acht Stücke von „Bon Ick Voyeur“ eine hypnotische Sogwirkung, in der man geradezu in die Musik abtauchen kann. In den weniger guten Momenten sind die Londoner durchaus nervenzehrend, aber auch berechenbar.

Ich bin nicht oft in der Stimmung für diese Art des Math/Noiserock, aber wenn dem so ist, kann ich mir vorstellen, dass POINO gut funktionieren. Alle, die den Backkatalog von Touch & Go anhimmeln und vielleicht die eine oder andere U.S.

MAPLE -Scheibe im Plattenregal haben, sollten hier mal reinhören.