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BON. DER LETZTE HIGHWAY

Jesse Fink

„Die unerzählte Geschichte von Bon Scott und AC/DC“, so der vollständige Titel dieses neuen Buchs über AC/DC von Jesse Fink, der bereits „Die Brüder Young. Alles über die Gründer von AC/DC“ verfasst hat.

Wie bei jenem und eigentlich allen bisherigen Biografieversuchen haben AC/DC auch zu diesem Buch keinerlei Beitrag geleistet. Aber wurden sie überhaupt gefragt? Fink versucht das seiner Meinung nach „größte Rätsel der Rockgeschichte“, den Tod von Bon Scott, zu lösen und stützt sich dabei auf die Aussagen von ehemaligen Geliebten Bon Scotts, Kurzzeitbekanntschaften, Groupies oder losen Saufkumpanen.

Um seine Thesen zu stützen, geht Fink aber etwas zu weit, wobei er sein eigenes Werk zu legitimieren versucht, indem er behauptet, die tatsächliche Geschichte zu erzählen und „nicht die bevorzugte, schöngefärbte, dem Ansehen der Band zuträgliche Version davon“.

Er spricht von „speziell indoktrinierten Journalisten“, unter Verschluss gehaltenen Wahrheiten, deutet an, ehemalige AC/DC-Musiker hätten eventuell Stillschweigevereinbarungen unterschrieben, stellt im Grunde Verschwörungstheorien auf, die er, der edle und unabhängige Investigativ-Journalist aufzudecken versucht.

Behält man dies ständig im Hinterkopf, ist dieses Buch dennoch kurzweilige Lektüre für Fans der Band, die nach weiterem Klatsch lechzen, auch wenn die Intention des Autors fragwürdig bleibt.

Der geneigte Fan findet dann aber neben einigen seltenen Schnappschüssen noch die über 50 Seiten umfassende akribisch zusammengestellte Bibliografie mit zahllosen Büchern, Zeitschriftenartikeln und sonstigen vom Autor genutzten Quellen.