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BOBBY LEES

Bellevue

Vor zwei Jahren haben THE BOBBY LEES aus dem Bundesstaat New York auf Alive Records ihr exzellentes zweites Album „Skin Suit“ veröffentlicht (das erste, „Beauty Pageant“, kam 2018 noch in Eigenregie), und präsentierten sich als erfrischend wilde und rotzige Garage-Punk-Band. Produziert hatte „Skin Suit“ Jon Spencer, ehemals PUSSY GALORE und JON SPENCER BLUES EXPLOSION, dessen Einfluss musikalisch dabei nicht von der Hand zu weisen war, auch wenn THE BOBBY LEES altersbedingt zum damaligen Zeitpunkt nicht zu seinen glühendsten Verehrern zählten. Jetzt erscheint der Nachfolger „Bellevue“, den diesmal Vance Powell produzierte, der in der Vergangenheit schon häufiger mit Jack White zusammengearbeitet hatte, was zu einem pointierteren, aber nicht unbedingt geglätteteren Sound geführt hat. Auch das Songwriting scheint etwas abwechslungsreicher geworden zu sein, inklusive einiger ungewohnter, fast Patton-esker Momente. Aber man sollte den Wechsel zu dessen Label Ipecac in diesem Punkt nicht überbewerten, denn THE BOBBY LEES haben sich nicht wirklich weit von „Skin Suit“ entfernt, klingen aber möglicherweise etwas tighter und können ihre weiterhin beeindruckende Energie besser bündeln, mit der sie wieder gekonnt den Bogen von Rock’n’Roll und Blues zu Punk spannen. Und auch textlich machen sie deutlich, dass sie sich eher auf der Seite des Echten und Athentischen sehen, und leisten mit „Greta Van Fake“ ihren Beitrag zum Bashing der lahmen Retro-Retorten-Rocker GRETA VAN FLEET.