Eine Platte, die sich anhört wie ein Actionfilm. Scheiß auf die Bilder, hier wird von Vornherein die Fantasie geweckt für dreckige, hoffnungslose Liebeleien, die in einem melancholischem Trauma enden, für heftige Schusswechsel zwischen zwei Drogensüchtigen, die mittlerweile völlig den Bezug zur Realität verloren haben ...
Es ist einfach das total abgefahrene Ineinanderfließen der schweren, spannenden Gitarren und einem rauhen Rumgeschreie, welches mir echt in den Arsch tritt, vor allem bei "Loaded gun", "Drunken boy" und "Radio lovers", wo noch diese nette Rotzstimme von Bassistin Mila im Hintergrund erscheint.
All dies aber nicht auf dem Niveau von Hollywood, ich denk da eher an Tarantino, die Stimmung in der Kneipe bei "Desperado" und dem Wahnsinn bei "Memento" oder "21 Grams". Bei den Niederländern kommt man gewiss nicht drumherum, im Zimmer anzufangen sich selber zu jagen.
Eine hervorragende Vitaminpille und ein Biss in eine Zitrone, ein Mix aus INTERPOL, einer guten Metalband mit viel Speed und der ohnehin großen Sympathie, die wir von unseren Nachbarn bei einer Scheibe Käse immer wieder erfahren.
BLUES BROTHER CASTRO sollen ja eine sehr mitreißende, energiegeladene Live-Show auf die Beine stellen, garantiert, wenn zu Beginn z. B. "Modern day hilarious money make me" gezockt wird, mit diesem "Ich tappel jetzt die Treppen hoch und erschreck dich, während du duschst"-Beat, der auf einen Klimax wartet, welcher dann mit "Baby , my life's on fiiiiirreeee" nach einer Vocal/Guitar-Partie wütend ausbricht.
Nice ... (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Martha Biadun