Foto

BLUE ÖYSTER CULT

Some Enchanted Evening

Eine Beschäftigung mit dem umfangreichen Schaffen der amerikanischen Rockband BLUE ÖYSTER CULT aus Long Island, New York lohnt immer. Diese gelten seit ihrem Debütalbum von 1972 als Proto-Metal-Band, konnten sich aber in einer Schnittmenge aus Prog, Psychedelic, Blues, Pop und Science Fiction (wie bei HAWKWIND schrieb auch hier SciFi-Autor Michael Moorcock einige Texte) immer wieder neu erfinden und ließen ihre garagigen Wurzeln zugunsten von theatralischem Stadionrock zusehends hinter sich.

An ihrem zweiten, jetzt von Music On Vinyl auf rotem Vinyl in guter Qualität neu aufgelegten Live-Album „Some Enchanted Evening“ von 1978 – das erste, „On Your Feet Or On Your Knees“, erschien bereits 1975 – kann man auch sehr gut den Sinn und Unsinn von Live-Aufnahmen diskutieren.

Denn während viele Platten der 70er produktionstechnisch oft unter einem blutarmen Sound litten, kamen die eigentlichen Qualitäten der Bands erst live richtig zur Geltung (siehe auch Peter Framptons großartiges Live-Album „Frampton Comes Alive!“).

Klangen BÖC auf „On Your Feet Or On Your Knees“ noch wie eine ruppige Garage-Band, muss man bei „Some Enchanted Evening“ schon von Stadionrock sprechen, was aber nicht die nach wie vor vorhandene Energie und Spielfreude der Band schmälert, die hier bei unterschiedlichen Konzerten mitgeschnittene Hits wie „Godzilla“ und „(Don’t fear) The Reaper“ zum Besten gibt, neben einer ordentlichen „Kick out the jams“-Version.

Mehr Spaß macht allerdings definitiv die CD-Veröffentlichung von 2007, die um sieben Stücke erweitert wurde (hier wird auch noch „Born to be wild“ gecovert) und auch noch eine Live-DVD enthält.