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BLOODY MARIE – EINE FRAU MIT BISS

Es gibt wohl kaum einen Regisseur, dessen Schaffen gänzlich frei von Misserfolgen ist, ob kommerzieller oder kreativer Art. Der 74-jährige John Landis war in seiner Karriere aber an genügend Filmen mit Kultstatus beteiligt, sei es „Schlock, das Bananenmonster“, „Kentucky Fried Movie“, „Ich glaub’, mich tritt ein Pferd“, „Blues Brothers“, „American Werewolf“, „Die Glücksritter“ oder „Kopfüber in die Nacht“, um ihm den einen oder anderen Fehltritt verzeihen zu können. Im Gegensatz zu „Blues Brothers 2000“ und seinem schwachen, bisher letzten Film „Burke & Hare“ von 2010 gab es auch in den 1990er Jahren noch erfreuliche Spätwerke wie 1998 „Susan’s Plan“. Und vor allem den unterbewerteten Vampirfilm „Bloody Marie – Eine Frau mit Biß“ („Innocent Blood“), der ähnlich wie „American Werewolf“ drastischen Horror gelungen mit viel Komik versah, ohne dass man dabei von einer Parodie sprechen könnte. Inzwischen wurde „Bloody Marie“ auch auf Blu-ray veröffentlicht, leider bisher nur im hochpreisigen Mediabook – die ungeschnittene alte DVD scheint out of print zu sein. Dafür ist hier noch diverses Bonusmaterial enthalten wie unterschiedliche Schnittfassungen (teilweise in Open-Matte-Versionen) und ein extrem unterhaltsames und witziges 80-minütiges Podiumsgespräch vom 74. Locarno Film Festival 2021 mit Landis, der herrliche Anekdoten aus seiner bewegten Karriere zum Besten gibt. Auch „Bloody Marie“ macht immer noch viel Spaß, in dem Anne Parillaud zwei Jahre nach ihrer Rolle als Auftragsmörderin in Luc Bessons „Nikita“ eine ungewöhnliche Vampirin in Pittsburgh spielt, die ausschließlich Verbrecher tötet und dafür sorgt, dass diese nicht auch zu Untoten werden. Das geht allerdings beim Mafioso Sallie Macelli (der fantastische Robert Loggia) gehörig daneben, der in Folge seine Schergen ebenfalls in Vampire verwandelt.