Ganz grundsätzliche Fragen stellen die BLOODY HOLLIES - immer noch eine grandiose Verballhornung des Namens des großen Rock'n'Rollers - mit dem Titel ihres vierten Albums. Nach einem Longplayer auf Garage-Pop und einem auf SFTRI war die Formation aus Buffalo, NY schon mit "If Footmen Tire You" zu Alive Records gewechselt, und da befinden sie sich in guter Gesellschaft mit ihrem schnörkellosen "Blues Punk Rock", der trotz sowohl garageiger wie riffiger Rock-Elemente sich keinem Genre zu sehr um den Hals wirft.
Doch wie schon beim Vorgänger erinnern sie mich - woran nicht zuletzt Frontmann, Gitarrist und Mundharmonikaspieler Wesley Doyles Stimme schuld ist - an die legendären GUN CLUB, und auch der schön knarzige Sound des Trios rechtfertigt diese ehrenvolle Referenz.
Im Gegensatz zu denen sind die BLOODY HOLLIES aber um einiges straighter und kickender unterwegs, eben drei verschwitzte junge Männer, die sich immer so anhören, als würden sie sich gerade auf einer Bühne verausgaben.
Das wiederum bringt mich auf all die feinen Bands, bei denen Tim "Big Boy" Kerr in den letzten Jahren so seine Finger im Spiel hatte, und so ist "Who To Trust, Who To Kill, Who To Love" zwar kein außergewöhnliches, aber doch ein grundsolides und mitreißendes Album, das Lust macht darauf, die Band endlich mal live zu sehen.
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