BLOODTHIRSTY LOVERS

s/t CD

Grandios: ich werde im nächsten Leben Musikschubladenerfinder bei Southern Records. Ehrlich, der Mann, der den Job macht, ist gut. Während unsereins noch am Rechner sitzt und überlegt, wie man die Musik, die gerade läuft, beschreiben soll, haut der Kerl einem via Infosheet ganz trocken einen Begriff wie "Datapunk" vor den Kopf.

Booom! "Und, was macht ihr so für Musik?" "Datapunk." "Ach so, alles klar, danke." Hey, ICH bin da so klug wie vorher, aber Datapunk, Electroclash, Mathrock, das sind einfach soooo geile Worte, die sind wie ein superleckerer neuer Schokoriegel, der natürlich auch nur wieder eine Schokoriegel ist, aber die silbern glänzende Verpackung (siehe da, auch das Booklet glänz verführerisch silbern), der neue, noch nicht vertraute Name - den muss man einfach mal probieren, verstehst du? Also Datapunk - groß! Und vor allem hat der Herr Infozettelschreiber den Begriff auch nur ge...

borgt. Von Track 6 des Albums, "Datapunk". David Shouse ist der kluge Kopf, der sich das ausgedacht hat, einst Kopf der ja nicht gerade unbekannt gebliebenen GRIFTERS aus Memphis, TN. Und danach bei THOSE BASTARD SOULS.

Und jetzt also THE BLOODTHIRSTY LOVERS, die Frenchkiss-Boss Butler so begeistert haben, dass er sie auf sein Label geholt hat. Mit den GRIFTERS und deren guten, aber doch recht konservativen Indierock hat das hier nun gar nichts mehr zu tun, vielmehr mit einem Bastard aus Indierock, Soundscapes und Elektrobeats zu tun, der ganz unkritisch gesehen einfach gut reinläuft und in seiner psychedelischen Verspieltheit auch mal an Julian Cope und SPIRITUALIZED erinnert.

Und jetzt ab zur Text- und Songtitelanalyse, ich muss herausbekommen, was es mit "Hardcore", "2000 light years from home" und "1000 light years from home" auf sich hat. (42:03) (7/10)