BAPTISTS

Bloodmines

Irgendwie mutig von der Band aus Vancouver, sich einfach mit dem Namen einer der größten protestantischen Glaubensrichtung zu schmücken – jener, der übrigens Johnny Cash anhing. Da aber schätzungsweise der Begriff nicht irgendwie rechtlich geschützt ist, kann man das also machen, und die Anhängerschaft der Band zu einer organisierten Religion kann man wohl ausschließen, zumindest vermute ich das nach Lektüre der Texte, die ziemlich straight in die Fresse ballern – wie die Musik auch: „He’s a politician / And he’s anti-gay / He was a politician / Found dead today“ wird in „String up“ gegurgelt, homophoben Politikern blutige Selbstjustiz angedroht.

Recht so. So unfreundlich und aggressiv gestaltet sich auch die Musik auf dem zweiten Album der Kanadier (das Debüt „Bushcraft“ erschien 2013), das diese mit Kurt Ballou in dessen Godcity-Studio aufgenommen haben.

Der Sound, die musikalische Ausrichtung sind entsprechend: düsterer, verzweifelt wirkender Hardcore ohne jeden modischen Schnickschnack, mit einem rockigen Groove und heiseren Vocals sowie bisweilen recht komplexer Rhythmik, Musik wie ein Mahlstrom aus flüssigem Metall.

Von diesen Baptisten würde ich mich taufen lassen.