BLOOD ARM

Lie Over Lie CD

Es wird sie geben, die Kritiker, die dieser Band ihren möglicherweise bald erreichten Status nicht gönnen und BLOOD ARM zerreden werden. Denn die Band wurde von FRANZ FERDINAND auf einer USA-Tour entdeckt und erhielt von den Schotten fortan beachtliche Unterstützung, ohne die sie heute sicher nicht da wäre, wo sie mit Majordeal, weltumspannenden Touren, digitalem Albumrelease im November sowie im Januar folgendem physischen Release ist.

All dies ändert aber nichts daran, dass "Lie Over Lie" ein smartes Indiealbum ist, mit dem die vier Kalifornier zeigen, dass sie bei Leibe kein Plagiat irgendwelcher Indiegruppen von der Insel sind.

BLOOD ARM schreiben rotzfreche, melodische Songs, in denen man zaghafte England-Pop-Punk-Momente à la BUZZCOKS entdeckt und auch Nuancen gegenwärtiger Indiebands wieder findet. Diese Einflüsse entwickelt die Band um Sänger Nathaniel Fregoso aber geschickt zu einem eigenen Sound weiter.

Da sind melodische Klavierparts in "Suspicious character", das von Reggae inspirierte "Angela", das an MADNESS erinnert und ein toller, hymnischer Refrain im wohl besten Song des Albums "The chasers".

"Going to Arizona" ist schließlich eine Ruhepause zwischen den zehn weiteren, durchweg tanzbaren Stücken. Hier ruht die Band, eine Akustikgitarrenmelodie setzt das Songfundament, ehe Fregosos Gesang einsetzt und die Band zum Refrain einstimmt.

Mit diesem Album haben BLOOD ARM das Zeug, einen Indiehype um sich entstehen zu lassen. Zu gönnen wäre es ihnen, denn das Album vereint ungeschliffenen Pop-Appeal mit (Punk-)Rock- und Indie-Einflüssen.

Und sollte diese Band demnächst von den Magazincovern strahlen, will ich nichts von FRANZ FERDINAND hören. (36:42) (8)