BLITZKID

Apparitional

Alles neu im BLITZKID-Camp. Nach zig Drummerwechseln – unter anderem trommelte MISFITS-Stöckeschwinger Dr. Chud auf mehreren Touren für die Band – konnte man mit RickO Mortis endlich einen festen Schlagwerker auf dem Hocker platzieren, dazu gesellte sich mit Nate Bane ein zweiter Gitarrist zur Band.

Nach drei Alben für das „Home of Horrorpunk“ Fiendforce wechselte man zudem in Richtung People Like You. Kurz vor dem Release von „Apparitional“ warf nun Sänger, Songwriter und Gitarrist TB Monstrosity das Handtuch, was sich speziell dadurch bemerkbar macht, dass sein prägnanter Gesang auf dem Album komplett fehlt.

Wer Songs wie „She dominates“, „Love like blood“ oder „Pretty in a casket“ kennt, weiß, was fehlt. Immerhin: TBs eher schnörkelloses Songwriting ist in ein paar wenigen Songs noch präsent.

Trotzdem ist die aktuelle Situation längst nicht so dramatisch, wie beinharte Fans annehmen könnten, denn auch Bandleader Argyle Goolsby haut hier ein paar jener Stücke raus, die man auf „Five Cellars Below“ noch vermisst hatte.

„She won’t stop bleeding“ oder „Moonlite veins“ sind solche Songs, die man bereits von Live-Shows kennt. Generell überwiegt auf „Apparitional“ der schnelle Punkrock-Takt gegenüber vielen Midtempo-Tracks des Vorgängers, was alte Fans sicher goutieren werden, trotzdem ist die Ausrichtung aufgrund von weit besserer Produktion und „emotionalerem“ Gesang poppiger.

Doch genau für den leichten Melancholie-Touch lieben wir doch die Jungs, oder? BLITZKID haben sich weiterentwickelt, ohne ihre Roots zu verraten, und dabei eine überzeugende musikalische Geisterstunde abgeliefert.

Hier darf nicht nur die Horror-Fraktion zugreifen! (Diese Band war auf der Ox-CD #95 zu hören)