Es gibt sie noch, die schönen Geschichten: Man schreibt das Jahr 2007. Drei Geschwister aus Brisbane beschließen, eine Band zu gründen, suchen und finden einen Verbündeten, bringen ein selbstproduziertes Album heraus und verkaufen es als CD-R.
Es folgen sieben weitere Alben in sechs Jahren, alle in Eigenregie oder über befreundete Labels vermarktet. Außerdem wird eifrig getourt. Ja, genauso funktioniert D.I.Y. Auch ihr mittlerweile achtes Album „Go Easy“ ist zunächst als limitierte Vinylauflage bei Siltbreeze/Bedroom Suck erschienen.
Wer sich sputet, bekommt vielleicht noch eins der letzten Exemplare, ansonsten muss man sich mit der CD-Ausgabe auf dem traditionsreichen Label Fire Records (SPACEMEN 3, GUIDED BY VOICES) begnügen.
Auf Credibility wird übrigens geschissen, man tritt auch mal im Glitzerkleid auf. Warum? Weil es Spaß macht. Und das hört man: „Go Easy“ ist tatsächlich ein Album aus einem Guss, eine Aneinanderreihung von Ohrwürmern, die meine Anlage sicher so schnell nicht wieder verlassen wird.
Genial dreckig-schrammeliger Psych-Pop, wehmütig und kratzbürstig zugleich. Wirklich erstaunlich, was sich da zurzeit in Australien zusammenbraut. Bedroom Suck zaubert einige sehr, sehr vielversprechende Platten aus dem Ärmel.
Ob Brisbane das neue Seattle wird? Oder eher Portland, Oregon?
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Anke Kalau
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Anke Kalau
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Anke Kalau
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Anke Kalau