BLANK GENERATION

In der Frühzeit des Punk entstanden einige Filme, die von der Faszination „normaler“ Regisseure für diese Subkultur zeugen, und dazu gehört auch „Blank Generation“, ein Film, in dem Richard Hell die Hauptrolle spielt und der nach dem 1977er Debüt-Album seiner Band RICHARD HELL & THE VOIDOIDS benannt ist, bzw.

nach dem titelgebenden Song. Dieser Song ist übrigens auch vielfach im Film zu hören – so oft, dass man sich fragt, ob Hell keine anderen Songs geschrieben hat. Die „Handlung“ des Films ist schnell erzählt: Richard Hell spielt den New Yorker Punkmusiker Billy, der von der komplett überstyleten französischen TV-Reporterin Nada (gespielt von Carole Bouquet, die kurz darauf als Bond-Girl vor der Kamera stand) interviewt werden soll.

Natürlich werden die beiden ein Paar, sie hassen und sie lieben sich, und irgendwie sieht man den beiden bei verschiedenen Aktivitäten zu, es gibt Dialoge, es gibt Konzertmitschnitte der Voidoids aus dem CBGB’s, Film-Koproduzent Andy Warhol sitzt in einer fiktiven Interviewszene vor der Kamera, und man stellt irgendwann fest, dass in diesem Film wirklich nichts passiert.

Sein Wert liegt in den dokumentarischen Aufnahmen von Hell und den VOIDOIDS, dem schmuddeligen New York des Jahres 1978, denn auch wenn der deutsche Regisseur Ulli Lommel in Sachen brauchbarer Handlung nichts zustande gebracht hat, so stimmen doch die professionelle gefilmten Bilder.

Als Bonus-Feature gibt es ein langes Interview von Luc Sante mit dem mittlerweile 60 Jahre alten Richard Hell, das sich lohnt.