Greg Kuehn lernte ursprünglich mal klassisches Piano, bevor er Anfang der Achtziger bei der damaligen L.A.-Punk-Größe TSOL anheuerte. Gemeinsam spielte man deren zweites Album „Beneath The Shadows“ ein, neben SOCIAL DISTORTIONs „Mommy’s Little Monster“ eins der wenigen frühen US-HC/Punk-Alben, auf denen gekonnt und ohne jegliche Scham ein Keyboard verwendet wurde.
Was hat das jetzt mit Nashvilles BLACKLIST ROYALS zu tun? Ganz einfach, auch hier hat Mr. Kuehn im Hintergrund seine Tasten im Spiel. Und das schon seit der großartigen ersten Single „Six Strings“ (Drive On, 2008).
Mit Goth/Horrorpunk, wie ihn TSOL einst zelebrierten, hat der BLACKLIST ROYALS-Sound aber nichts gemein. Musikalisch orientiert man sich an good old Rock’n’Roll, versetzt ihn mit einer feinen, stets liebevollen Prollnote und dem, was HOLD STEADY und GASLIGHT ANTHEM in den letzten Jahren auszeichnete: Spielfreude.
Fertig ist eine zwar nicht neue, aber sehr sympathische und mitreißende Melange, die in Kürze auch in Europa zahlreiche Anhänger finden wird, denn hier reiht sich ein Hit an den nächsten.
Altmeister Kuehn verdient seine Brötchen seit geraumer Zeit übrigens mit Werbe- und Filmmusik. Ob er auf der ersten BLACKLIST ROYALS-Europatour im Herbst mit an Bord sein wird, bleibt daher abzuwarten.
(Diese Band war auf der Ox-CD #90 zu hören)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Philip Jonke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Bodo Unbroken