MySpace weiß: THE BLACK TAPES kommen aus Black City. THE BLACK TAPES machen Garagen-Punk. THE BLACK TAPES bestehen aus fünf Jungs, die sich in Polen live seit Jahren die Hacken auf jeder Katzenkirmes abspielen.
Das war’s. Viel mehr an Informationen spuckt selbst das weltweite Netz über diese Band nicht aus. Beim genaueren Studieren des Booklets erfährt man noch, dass Black City wohl eher Warschau heißt und die Herren einen ziemlich guten Geschmack haben, was die Gestaltung ihrer Platten anbelangt, die in diesem Fall „Shipwreck“ betitelt ist.
Dass das aber kein schlechtes Omen ist, merkt man schon beim Anhören der ersten Stücke. Beim zweiten Song „Charm of the bourgeoisie“ fängt der Fuß dann endgültig an zu wippen. Wüsste man nicht, dass die Kapelle aus unserem östlichen Nachbarland kommt, würde man zu 99,9 Prozent seinen Arsch darauf verwetten, dass es sich bei den BLACK TAPES um eine skandinavische Combo handelt.
Rotzig-räudiger Rock mit Hintergrundorgel, ab durch die Mitte, kein Song länger als drei Minuten. Natürlich haben sie damit das Rad nicht neu erfunden, natürlich können sie nicht verleugnen, schon mal die eine oder andere Platte der HELLACOPTERS oder GLUECIFER gehört zu haben.
Aber manchmal ist gut geklaut besser als schlecht selbstgemacht, und deswegen lege ich diese Band denjenigen ans Herz, die auf schrammelige Garagensounds aus Punkhausen stehen, bei dem die Eier nicht ganz so tief auf dem Boden hängen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Stephan Zahni Müller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Ben Bauböck
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Joni Küper