Ein Londoner in Berlin. Irgendwann in den Siebzigern geboren. Musiker, Hippie, Punk. Irgendwann in der deutschen Hauptstadt gelandet, wo er im hauseigenen Studio seines Labels mit drei anderen Musikern sein Debütalbum aufgenommen hat.
„Black Milk“. Klingt eigentlich wie ein klassisches One-Man-Band-Ding, so reduziert – könnte auch ein Fall für Voodoo Rhythm sein. Und in der Tat zieht Zeno wohl meist alleine los. Im Studio und auf Platte hat das freilich mit mehr Instrumenten (Gitarre, Klavier, Schlagzeug, ...) mehr Wumms, und das tut gut.
Nick Cave lässt grüßen, düster und verschlagen. Und Jeffrey Lee Pierce, eine Spur Jim Morrison steckt auch drin, etwas Jim Jones. Weißer Blues, knarzig und kantig, mit verzerrten Vocals vorgetragen, zwischen klassisch und garagig, punkiger Kaputtheit, lauter Aggression und leiser Verzweiflung.
Sehr transparent produziert, dadurch hat „Black Milk“ schon fast Live-Charakter. Ein feines Debüt – Mr. Zeno kommt auf meine Watchlist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #133 August/September 2017 und Joachim Hiller