Im letzten Jahr, nach dem sehr schönen GRAND DUCHY-Album zusammen mit Ehefrau Violet Clark, hatte ich mich wieder etwas mit dem ungebrochenen Schaffensdrang von Black Francis aka Frank Black aka Charles Thompson angefreundet.
Jetzt gibt es ein weiteres Album unter eigenem Namen und es fällt erst mal auf, dass Francis allzu offensichtliche Singer/Songwriter-Stereotype zu vermeiden versucht. Stattdessen gibt es recht trockene (Hard)Rock-Songs, die von leicht schrägen, folkigen Midtempo-Nummern kontrastiert werden, die auch schon mal einen barocken Pop-Bombast besitzen, wie etwa der amüsant-kitschige Titeltrack.
Man ist ja schon immer froh, wenn einen Black Francis überhaupt noch irgendwie überraschen kann, und das tut er auf „Nonstoperotik“ durchaus gekonnt, wo der Mann mal wieder etwas wagemutiger klingt und etwas von seiner früheren songwriterischen Brillanz und dem Irrsinn der PIXIES an den Tag legt.
Insofern besitzt „Nonstoperotik“ erfreulicherweise eine Qualität, die das Album zu einem der besseren in Blacks Schaffen der letzten Jahre macht. Parallel dazu bietet Black übrigens aktuell auch noch auf seiner Website eine limitierte, hübsch ausgestattete Sammleredition seiner gar nicht üblen Musik für den expressionistischen deutschen Stummfilm „Der Golem“ für schlappe 90 Dollar an – fast schon wieder schade, das wäre sicher nicht nur für extreme Black-Fans interessant.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Thomas Kerpen