Eine der Bands, die man live gesehen hat, bevor man ihr Album in die Finger bekam. In diesem Fall war es das Vorprogramm von CURSIVE im Kölner Gebäude 9, und der Eindruck von den Cherries ein positiver.
Band ist neu, Label ist neu (ein Sublabel der HipHop-Homebase Yo Mama), Sound nicht, aber bei wem ist er das schon? Und dass das Bandinfo analphabetisch jede Art der Zusammenschreibung ("Zusammen Schreibung") von Substantiven vermeidet - nun, man mus schon ein kleinkarierter Sprachnostalgiker wie ich sein, um das zu bemängeln.
Aber zurück zur Band: Wie heißt es so schön? "Two's company, three's a band." Also keine Band, sondern ein Duo. Irgendwo aus Deutschland, Gitarre und (Elektro-)Drums plus Gesang, Schrammelpunk mit Hipness-Faktor, verzerrten Stimmen à la THE FALL, etwas Garage, etwas Minimalpop, billig, aber charmant aufgenommen, so dass es klingt wie der Mitschnitt eines Wohnzimmer-Auftritts bei der Party neulich.
Große Worte sind hier nicht angemessen, ist ja nur eine kleine, sympathische, rotzige Platte im schicken Pappschuber, der nach Klapp-LP-Cover im Miniformat aussieht. Überflüssig: Die runtergeschrubbte Version von "Always on my mind".
Majestätsbeleidigung. Ansonsten: Einverstanden. (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Joachim Hiller