Davor, dass BIFFY CLYRO ein schlechtes oder gar uninteressantes Album veröffentlichen würden, hatte ich keine Angst. Mir war nur mulmig zumute, ob sich der Spruch mit der Vorfreude und dass die neue Platte die beste sei, ein weiteres fatales Mal bewahrheiten soll.
Und je öfter „Black chandelier“ meinen Ohren aufgedrängt wurde, um so größer wurde die Angst. Ja, es ist ein unglaublich toller Song und sicherlich auch die beste Single, die man sich aussuchen konnte.
Aber warum muss hier alles totgespielt werden? Auf „Only Revolutions“ war es das Überraschungsmoment, das einen mitriss. Was früher stellenweise vertrackt und laut war, wurde jetzt poprockig.
Aber auf eine so wundervolle und ehrliche Art, dass es einen ja nur in seinen Bann ziehen konnte. „Only Revolutions“ war ein Album, mit dem alles hätte gesagt sein können. Und genau daran muss sich „Opposites“ nun messen lassen.
Okay, atmen wir kurz durch. Dieses neue Doppelalbum versucht auf jeden Fall mitzuhalten. Was für „Opposites“ spricht: BIFFY CLYRO haben sich ihre Querköpfigkeit bewahrt, und mal wieder starke Songs geschrieben.
Ein wenig klingt es wie früher, wenn man zwischen atmosphärischen Songs auch einen Dudelsack hören darf. Aber warum mussten es über zwanzig Songs sein? Etwas weniger hätten es auch getan und dieses „Only Revolutions“-Gefühl wäre wieder entbrannt.
So weiß ich, dass ich kein Doppelalbum mit auf die einsame Insel nehmen werde.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Christian Meiners
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