Das Garage Revival-Reenactment des Vierers aus La Rochelle entwickelt sich auf dem Plattenteller zu einem wahren Kracher, lässt bedrohlich die Nadel qualmen. Schwere Fuzzgitarre, bissige Vocals, catchy Songwriting und eine manischen Gesamtenergie verdichten sich zu einem stark komprimierten Sound, bei dem die stramme Produktion sowie die gnadenlos peitschende Orgel für zusätzlichen Druck im Kessel sorgt.
Vier Tracks der LP sind zwar bereits von den Singles auf Howlin’ Banana und Fuzz Overdose bekannt, wurden jedoch komplett neu eingespielt und sorgen zusammen mit Coversongs von THE OMENS, THE ILLUSIONS und MURPHY & THE MOB sowie vier bislang unveröffentlichten Eigenkompositionen dafür, dass die Band, die wohl nicht zufällig genauso heißt wie ein LITTLE PHIL & THE NIGHTSHADOWS-Song, nachhaltig Eindruck hinterlässt.
Besonders Schweden-Kapellen wie THE STOMACHMOUTHS oder THE CREEPS müssen als Referenz herhalten, will heißen: die SIXTY SECOND SWINGERS fabrizieren mit Liebe zum Detail den Neo-Sixties-Garagepunk der Achtziger, klingen dabei jedoch wesentlich wärmer und dichter als viele ihrer manchmal doch arg vor sich hin scheppernden Vorbilder, und haben zudem das gewisse Etwas und die nötige Ekstase und Dynamik, die dieses Album zu Pflichtstoff für alle Garagepunks machen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Matti Bildt