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BETTER WATCH OUT

Es ist nach wie vor bemerkenswert, dass John Carpenter 1978 mit „Halloween“, beeinflusst von den italienischen Gialli, ein spezifisch amerikanisches Subgenre des Horrorfilms begründete, den Slasher-Film.

Bezeichnend dafür war neben einer möglichst großen Anzahl „kreativer“ Morde eine besondere moralische Codierung, denn hier wurden überwiegend promiskuitive und drogenkonsumierende Teenager Opfer traumatisierter Irrer, nach dem Motto „Wenn du nicht brav bist, holt dich der schwarze Mann“.

Als Wes Craven 1996 seine „Scream“-Reihe startete, war der Slasher-Film faktisch tot, dank zahlloser schlechter „Halloween“-Imitate. Craven hat man die Reanimierung des Slasher-Films zu verdanken, denn plötzlich wurde es möglich, sich diesem eindimensionalen Genre auch auf einer smarten Metaebene zu nähern.

Zwar sind auch in dieser Hinsicht die Variationsmöglichkeiten begrenzt, aber dennoch gibt es immer wieder Filme, die dabei einen interessanten Ansatz finden. So wie auch „Better Watch Out“, der zweite, in Australien gedrehte Film von Chris Peckover, eine Horrorkomödie, die trotz der FSK-Freigabe „ab 16“ den aktuellen Anforderungen an sadistisch motivierte Genre-Unterhaltung gerecht wird.

In schöner Slasher-Tradition liefert das beschauliche Weihnachtsfest die Kulisse für „Better Watch Out“. Die Eltern des 12-jährigen Luke wollen ausgehen und so wird die Babysitterin Ashley für den Abend verpflichtet, in die Luke verschossen ist.

Lukes letzte Chance, seinem Schwarm näher zu kommen, den Ashley wird am nächsten Tag umziehen. Doch der geplante romantische Abend nimmt einen anderen, unerfreulichen Verlauf. Dafür ist aber kein Geistesgestörter im Weihnachtskostüm verantwortlich, sondern Peckovers vergnüglich schwarzhumoriger Film orientiert sich eher am Real-Life-Horror von Michael Hanekes „Funny Games“.