BATMAN COLLECTION: MIKE MIGNOLA

Mike Mignola, Brian Augustyn, Richard Pace, Dan Raspler, Steve Purcell

Es gibt wohl nur wenige bekannte amerikanische Comiczeichner, die sich nicht ihre ersten Sporen bei den großen Verlagen wie Marvel oder DC verdient haben. Das gilt auch für Mike Mignola, der, bevor er mit seiner Figur Hellboy ab Mitte der Neunziger richtig durchstartete, in den Achtzigern an Serien wie „Daredevil“ arbeitete, bis er dann nach einigen Batman-Titelbildern auch seine alternativen Ideen hinsichtlich der Figur des dunklen Ritters in kompletten Geschichten umsetzen durfte.

Diese fünf unterschiedlich langen, zwischen 1989 und 2005 entstandenen Storys finden sich jetzt gesammelt in „Batman Collection: Mike Mignola“, was einem einerseits die Gelegenheit bietet, das frühe Schaffen von Mignola begutachten zu können, andererseits auch die Möglichkeit eröffnet, ganz neue Seiten an einer Popkultur-Ikone wie Batman zu entdecken.

Mein Favorit dabei ist „Gotham by Gaslight“ von 1989, bei der sich zwar noch nicht der spätere eckige Zeichenstil von Mignola erkennen lässt, die aber ein faszinierendes Paralleluniversum zur sonstigen Realität von Batman schafft, denn der jagt darin im Viktorianischen Zeitalter Jack The Ripper.

Bei „Batman: The Doom That Came to Gotham“, der längsten Geschichte, bei der Mignola nur Texter war, offenbart sich, wie auch bei Hellboy, deutlich Mignolas Faszination für H. P. Lovecraft, was Batman-Fans allerdings etwas zu weit gehen dürfte.

Sehr amüsant und zeichnerisch mehr im Mignola-Stil ist „If a Man be Clay“, die sich am weniger ernsthaften „campy“ Batman der Sechziger Jahre orientiert. Nicht alles ist hier inhaltlich gleichermaßen gelungen, eine lesenswerte Alternative zum drögen Superhelden-Allerlei stellt dieser Band aber auf jeden Fall dar.