Der Sound von BARDO POND braucht Luft zum Atmen, oder besser gesagt: Zeit, sich zu entfalten. Das merkt man vor allem bei dem mit knapp fünf Minuten schon singlehaft kurzen BEATLES-Cover "Cry baby cry", dem sie, von einem Schrammelfinale, abgesehen nicht viel Neues abgewinnen können.
Interessanter wird es bei den anderen sieben bis zu 18 Minuten langen Stücken, die mühelos so unterschiedliche Bands wie BLACK SABBATH, DINOSAUR JR., VELVET UNDERGROUND und die DOORS zitieren.
Sehr schön wird es, wenn sie in den improvisiert erscheinenden, langen Instrumentalpassagen Live-Atmosphäre einfangen, ohne sich bei den Soli in ihrer Langhaarigkeit zu verzetteln. Die Stimme der Sängerin und ihr zwischendurch eingebrachtes Flötenspiel(!) ist in dem Sound eine Bereicherung, rückt die Musik manchmal aber ein wenig zu sehr in die versponnene Artrock-Richtung.
Trotzdem eine interessante Platte einer Band, bei der ich mich frage, wie sie schon fünf Alben lang an mir vorbeirauschen konnte. Darauf können sich verschiedene Haarlängen einigen. (77:11) (7)
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