BARBARELLA

Der 2010 verstorbene, italienische Produzent Dino De Laurentiis war bekannt für seine Big-Budget-Trash-Spektakel(oder eher Debakel?), man denke nur an seinen „King Kong“, „Flash Gordon“ oder „Der Wüstenplanet“.

Über das inhaltliche Niveau solcher Produktionen darf mansicher streiten, unterhaltsam waren die meisten Filme aus der De Laurentiis-Schmiede. Das gilt auch für „Barbarella“, die Verfilmung von Jean-Claude Forestsskandalträchtigen Comic, die manche Leute für „The greatest psychedelic science fiction sex comedy ever made“ halten, die aber schon in den Sechzigern rechttrashig gewirkt haben muss.

Ungewöhnlich war hier auch die Wahl des Regisseurs, denn Roger Vadim war doch eher auf erotisch angehauchte, kunstvolle Dramengeeicht und hatte Brigitte Bardot zum Star gemacht, mit der er auch verheiratet war.

Und auch mit Jane Fonda, der Hauptdarstellerin aus „Barbarella“, war Vadimzum Zeitpunkt der Entstehung des Films verheiratet, und hatte offenbar viel Spaß daran, deren erotische Vorzüge ins rechte Licht zu rücken, ohne dass sein Filmallzu explizit wäre, was ja auch für den Comic gilt.

Forest war hier als Autor und Setdesigner beteiligt, allerdings übernimmt Vadims Version nur Teilaspekte desComics und versucht vor allem, dessen Episodenhaftigkeit zu überwinden. Ein heutiges Publikum wird über „Barbarella“ und seine ulkigen emanzipatorischenAnsätze bezüglich der Hauptfigur wahrscheinlich nur noch herzlich lachen können, zumal man nie genau weiß, ob diese nicht doch nur ein zum Leben erwachtesPin-up und Produkt irgendwelcher bizarrer Männerfantasien ist.

Dieses filmische Äquivalent einer Lavalampe erlebt jetzt auf Blu-ray ein Update, die aus diesem 44Jahre alten Camp-Klassiker bildtechnisch noch einiges herausgeholt hat, ansonsten ist die Ausstattung etwas mager.