BANK JOB

Gut zehn Jahre nach der Erstveröffentlichung eines Films (damals noch bei Kinowelt) darf man durchaus noch mal auf diesen hinweisen. Wer „Bank Job“ schon als DVD oder Blu-ray im Schrank stehen hat (2013 gab es auch noch eine Steelbook Collection), braucht an dieser Stelle nicht weiterzulesen, denn die Neuauflage von Weltkino liefert keinen wirklichen Mehrwert.

Der gelungene Caper-Film des Australiers Roger Donaldson, der 1994 das passable Remake „Getaway“ oder 1995 den Horrorfilm „Species“ (H. R. Giger schuf das außerirdische Monster darin), verdient auf jeden Fall eine neuerliche Erwähnung.

Ebenso wie die darstellerische Leistung von Hauptdarsteller Jason Statham, der in den letzten Jahren ausschließlich in irgendwelchen Schrottfilmen mitspielte, ganz vorne dabei der lächerliche „Meg“ mit seinem prähistorischen Riesenhai oder die „Fast & Furious“-Reihe.

„Bank Job“ stellt in dieser Hinsicht eine angenehme Ausnahme dar, in dem Statham Terry Leather spielt, einen verheirateten Londoner Autohändler mit Kindern, bei dem es gerade in finanzieller Hinsicht nicht so gut läuft.

Da kommt es ihm quasi gelegen, dass ihn eine verflossene Geliebte für einen Bankraub anheuert, bei dem es allerdings nicht um Geld gut, sondern um hochbrisantes Material, das die Königsfamilie in arge Verlegenheit bringen könnte.

Dadurch werden die Amateur-Gangster plötzlich unfreiwillig Teil einer größeren Verschwörung und repräsentieren inmitten der ganzen zwielichtigen Gestalten quasi die wahren Guten. Das Ganze basiert lose auf einem 1971 tatsächlich stattgefundenen Überfall auf eine Londoner Bank und wurde von Donaldson mit einem starken 70er-Feeling versehen.

„Bank Job“ ist ein nie langweiliger, oldschooliger Gangsterfilm mit komplexer Handlung, der sich noch für seine Figuren interessiert und weniger für oberflächliche Action.