Dieses Trio aus Puerto Rico will beweisen, dass ihre Heimatinsel mehr zu bieten hat als Ricky Martin und Salsa - verspricht zumindest der Promozettel. Und das gelingt ihnen mit Indiepop und spärlichen Elektrospielereien, die denen auf Morr Music nicht unähnlich sind.
Mit viel Liebe zum Detail und den leisen Klängen, mit minimalistischem Knistern und manchmal mit Akkordeon entstehen Songs von sagenhafter Schönheit, über die eine zarte Stimme verträumte Melodien haucht, wie wir es sonst nur von SIGUR RÓS oder MÚM gewohnt sind.
Im Unterschied zu den düsteren, elegischen Klängen aus dem Norden ist hier aber eine Wärme spürbar, die die Platte zum perfekten Sonntagnachmittagssoundtrack macht, zu einer herrlichen Untermalung zum Im-Park-liegen-und-die-Wolken-beobachten.
Einfach nur abschalten und tragen lassen, keine Ahnung, wovon die Stimme in den Liedern erzählt, es könnte unendlich traurig sein, aber auch wunderschön. Gewöhnlich liegt - wie zum Beispiel bei "Lali puna" - die Tücke ja darin, dass sich hinter einlullenden Melodien dystopische Geschichten verbergen, die gerade deshalb so wirkungsvoll sind, weil man am wenigsten damit rechnet.
Das könnte hier natürlich auch der Fall sein, ich will es aber gar nicht wissen, sondern einfach nur genießen. (50:29) (06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Chris Wilpert